Meine 1. Tour mit dem ADFC
Am Freitag Abend war es soweit, ich hatte diese Tour seit Wochen im Auge und wollte mir mit dieser Tour die ADFC-Touren mal ansehen. Es handelte sich um eine sogenannte Flexitour und hieß „MiniPicknickSonnenuntergangsAfterworkSitinPartyGrillen“, das war ein recht ungewöhnlicher Name und machte neugierig.
Den ganzen Tag war es schon recht feucht, der Tag war ziemlich verregnet. Geplant war, dass wir zu zweit/dritt fahren, durch den Regen und andere Umstände kam es dann so, dass ich doch alleine zur Tour bin.
So es war 19h ich wartete schon eine Weile am Treffpunkt, als auf einmal eine mittelgroße Gruppe Radfahrer ankam. Was ich bis zu diesem Zeitpunkt vergessen hatte war, dass es mir schwer fiel, unter fremde Leute zu gehen, was immer noch von meiner Depression übrig war. Ich hatte diesen Umstand vergessen, da ich mich in letzter Zeit fast ausschließlich mit Bekannten/Freunden und Familie getroffen hatte, total fremde waren LANGE nicht mehr im Programm. Eine nette Begrüßung machte es mir leicht, diese Situation zu meistern, auch wenn ich anfangs noch mit einer Art Scheuklappen gefahren bin und mich erst an so viele neue Leute gewöhnen musste.
Mir wurde mitgeteilt, dass das Ziel sich geändert hätte und wir zu einem ADFC-Mitgied in den Garten fahren würden (nach Goldstein) weil am normalen Endpunkt keine Sitzgelegenheiten mehr vorhanden sein (wegen dem Wetter vermutlich). So war es dann auch.
Wir fuhren am Main entlang und kamen zur Schwanheimer Brücke, wo es dann drüber ging (alle konnten hoch und wieder runter fahren, keiner musste absteigen und schieben). Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die ersten Kontaktversuch an mich und ich fühlte mich etwas sicherer in der Gruppe (ich taute auf, könnte man sagen).
Es folge eine Fußgängerbrücke und mein größter Feind war auch anwesend TREPPEN! Zum Glück zog sich mein Fahrrad selbst die Schiene am rechten Rand hoch, aber meine Gelenke meldetet sich bei jedem Schritt, was ich mir nicht anmerken lassen wollte, normal umgehe ich solche Hindernisse.
Auf der anderen Seite angekommen, ging es ein kleines Stück Straße entlang, dort passierte es, dass ein ungeduldiger Autofahrer die Gruppe extrem gefährdet hat, ihm ging es wohl nicht schnell genug, und so fuhr er mit Gehupe 2 mal in die Gruppe, wobei zum Glück, aufgrund der schnellen Reaktion der Gruppe, nichts passiert ist. Er scherte richtig mit Schwung in die Gruppe rein! So einen (volltrunkener?) Vollidioten hab ich noch nie gesehen, er nahm schwer verletzte Radfahrer nicht nur in Kauf, er provozierte geradezu einen Unfall!
Nach diesem Schock war es nur gut, dass wir angekommen sind. Wir wurden nett in Empfang genommen, von jemanden, der in Grillschürze und mit Grillzange bereits am Holzkohlegrill stand und uns begrüßte.
So nun ging es ans Grillen, nur hatte ich aufgrund des Umstands, dass ich kurzfristig doch alleine mitgefahren bin, nichts zum Grillen dabei. Ich war drauf und dran die Flucht anzutreten und das Grillen zu überspringen. Ich entschied mich jedoch anders und wagte mich vor und suchte mir vorsichtig einen Randplatz.
Nach einer Weile kamen Salate und die Frage, ob ich nicht auch was zum Grillen hätte was auf den Grill gelegt werden könne. Ich erklärte, dass ich nichts dabei habe, da die Grillsachen ein Gast, der nicht mitgefahren sei, dabeigehabt hätte.
Nach ca. 5 min kam ein Teller mit 2 Bratwürsten für mich, ich war leicht beschämt und wollte es erst nicht annehmen, wurde aber so nett eingebunden, dass auch der letzte Knoten platze.
An dieser Stelle VIELEN VIELEN DANK für diese nette Geste.
Der Rest des Abends war toll und lustig, mir ging es, obwohl es für mich noch alles Fremde waren, recht gut, der Sprung ins kalte Wasser (unbeabsichtigt) war ein voller Erfolg.
Um ca. 21h wollte ich aufbrechen, jedoch meldete sich da Werner bei mir. Ich solle doch am nächsten Tag mit zum Baden fahren.
Ich erklärte meine Situation und er sagte mir, dass er bei seinen Touren darauf achte, dass auch Menschen mit einem Handycap mitkommen würden und er auch darauf achte, dass keiner zurückbleibt. Dann sagte er, dass auf der ganzen Strecke auch S-Bahn-Haltestellen sein und das man, wenn es nicht mehr ginge, auch auf die S-Bahn umsteigen könne. Ich sagte, dass ich erst am Morgen wisse, wie mein Tag wird, da es bei mir gesundheitsbedingt sehr wechselhaft ist. Ich sagte, dass ich es versuchen möchte, falls es mir gut genug ginge.
Damit verabschiedete ich mich von allen und ein schöner Abend ging zu Ende.
Der Heimweg war dann nochmal ein 40 Minutenritt mit diversen falschen Abbiegen und … naja egal ich bin Zuhause angekommen 😛
2011-09-09 MiniPicknickSonnenuntergangsAfterworkSitinPartyGrillen am Mainufer
Am nächsten Morgen ging es mir nicht gut genug für eine 50 km Tour (25km einfache Strecke). Ich war hin und her gerissen, dazu aber dann im nächsten Beitrag mehr wo es um die Flexitour „Nochmal zum Baden *ohne* Grillen an den Steinrodsee!“ geht 😉